Was macht ein Fitnesstrainer eigentlich?

Fitnesstrainer sein bedeutet mehr als „nur“ Übungen zu erklären. Doch was macht ein Fitnesstrainer und welche Aufgaben hat er oder sie eigentlich?
Das Training in einem modernen Sportstudio umschreibt man nicht ohne Grund mit dem Begriff „Fitness“. Der steht nämlich ursprünglich für etwas anderes, weit umfassenderes als einzelne Muskeln gegen einen Widerstand von A nach B zu bewegen. Tatsächlich geht es um einen Zustand des körperlichen und geistigen Wohlbefindens, der die verschiedenen Bereiche der allgemeinen Leistungsfähigkeit – Kraft, Ausdauer, Schnelligkeit, Flexibilität und Koordinationsfähigkeit – gleichermaßen berücksichtigt. Das Ziel dabei ist weniger das Erreichen sportlicher Höchstleistungen, als vielmehr ein körperlich und seelisch gesunder Organismus, der den Herausforderungen des Alltags und des Arbeitslebens standhalten kann. Alltagsfloskeln wie „rundum fit“ deuten noch auf diese Bedeutung hin. Mit Beginn des Studio-Booms wurde der Begriff auf das Training dort übertragen, um sich vom klassischen Bodybuilding abzugrenzen.

Mittlerweile ist es durch die Zunahme der Gesundheitsstudios allerdings so, dass man sich darauf zurückbesinnt, was genau Fitness eigentlich ist. Denn zu einem fitten und möglichst gesunden Organismus gehört mehr als ein kräftiger Muskel. Und genau an dem Punkt wird es spannend. Die Trainerinnen und Trainer in den für die Zukunft gut aufgestellten Gesundheitsstudios müssen mehr als Übungen erklären können. Sie begleiten die Mitglieder auf dem Weg zu mehr Leistungsfähigkeit und Wohlgefühl. Wie mühsam der ist, hängt davon ab, wie weit und wie lang man sich vorher von der Ideallinie entfernt hat. In der Regel ist es mit ein paar Übungen allein nicht getan.

Das sind die üblichen Aufgabenbereiche der Fitnesstrainer

  1. Aufnahme und Einführung der Neumitglieder
  2. Führung von Erstgesprächen / Anamnese-Gesprächen
  3. Überprüfung der Körperzusammensetzung und des Fitness-Niveaus
  4. Erstellung eines individuellen Trainingsplans
  5. Anleitung der Mitglieder an Kraft- & Cardiogeräten sowie bei Freihantelübungen
  6. Anleitung der Mitglieder bei Übungen zur Beweglichkeit
  7. Durchführung von Kleingruppentrainings
  8. Ggf. Durchführung von Gruppenkursen
  9. Motivation der Mitglieder
  10. Überprüfung der Zielerreichung der Mitglieder
  11. regelmäßige Re-Checks
  12. Unterstützung im Service des Fitnessstudios
  13. Ggf. Administrative Aufgaben

Ansprechpartner Hilfe suchender Mitglieder

Das durchschnittliche Alter in den bundesdeutschen Sportstudios steigt und steigt. Das zeigt einerseits, dass sich die vielen Jahre öffentlicher Aufklärung gelohnt haben. Für den Trainerberuf erwächst daraus aber auch eine ganz neue Verantwortung. Gerade ältere Menschen kommen bereits mit den ersten Wehwehchen ins Studio oder sogar deswegen. Um ihnen helfen zu können, braucht man das entsprechende Fachwissen, aber auch ein notwendiges Maß an Einfühlungsvermögen. Denn zwei Mal in der Woche den Weg ins Studio zu suchen, ist eine tolle Entscheidung. Zumal, wenn man die Jahre oder gar Jahrzehnte davor körperlich weitgehend inaktiv war. Doch um tatsächlich dauerhaft zu mehr Fitness und Leistungsfähigkeit zu gelangen, sollten auch Veränderungen außerhalb des Studios angestrebt werden.

Hausaufgaben für die Mitglieder – Der Lifestyle macht´s

Der komplette Lifestyle muss Stück für Stück auf das Ziel abgestimmt werden. Das geht natürlich nicht über Nacht. Aber die Stellschrauben sollten mittelfristig neu justiert werden. Dafür muss man eine solide Vertrauensbasis schaffen, die echtes Interesse an den kleineren und größeren Problemen der Mitglieder voraussetzt. Nur wenn dieses Vertrauen vorhanden ist, öffnen diese sich so weit, dass man sie mit effektiven Maßnahmen an ihr selbst gestecktes Ziel führen kann. Dabei sollte man sich immer vor Augen halten, wie schwer es einem selbst fallen würde, mit Fremden über so private Themen wie Figurprobleme oder Schmerzen zu sprechen. Das geht neuen Mitgliedern kein bisschen anders. Hat man diese Hürde erst einmal genommen, wird die Betreuung viel einfacher. Man kann sogar mal kleinere „Hausaufgaben“ für zu Hause verteilen, z. B. das Führen eines Ernährungstagebuches oder praktische Alltagsübungen für zwischendurch. Denn, machen wir uns nichts vor: Die meiste Zeit verbringt man heutzutage im Büro, im Auto oder zu Hause. Der Studiobesuch im Vergleich zum Rest der Woche ist nur ein „kleiner“, aber durchaus wichtiger Teil der Woche.

Die zahlreichen Ausbildungen, Online-Module, Live Online-Workshops und Sonderlizenzen des DFAV e. V. sind darauf ausgerichtet, die Motivation, das Know-how und die nötige Fachkompetenz zu vermitteln, um die in der Aus- und Weiterbildung stehenden Trainerinnen und Trainer zu wichtigen Ansprechpartnern Hilfe suchender Mitglieder zu machen. Um sich z.B. im Bereich Medical Fitness weiterzubilden, kann man dort die Module „Orthopädie“ und „Herz-Kreislauf“ belegen und bei Bedarf die Fortbildung zum Präventions-Coach DFAV e.V., mit der man auch ohne Studium Präventionskurse nach §20 SGB V in einem vom BVGSD e.V. zertifizierten Studio anbieten kann.

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