Vizeweltmeisterin kommt aus Deutschland
Achtmal 1.000 Meter gegen die Uhr und dazwischen knallharte Workouts. Verschnaufpause? Gibt´s erst, wenn der Gong ertönt. Das ist Hyrox. Innerhalb weniger Jahre hat sich die noch junge Disziplin zu einem weltweiten Massenphänomen entwickelt. Vom 14. bis 16. Mai blickte die Hyrox-Welt gebannt nach Las Vegas. Erstmals fanden die Weltmeisterschaften in den USA statt.
1.200 Athletinnen und Athleten
Rund 1.200 Athletinnen und Athleten überquerten bei der bislang größten Hyrox-WM im Convention Center die Startlinie und sorgten gemeinsam mit den Fans für eine atemberaubende Stimmung. Die erreichte bereits bei der großen Eröffnungszeremonie mit dem Walk-in aller Teilnehmer einen ersten Höhepunkt. Am Start: Teams, Doubles, Mixed, offene Klassen, die Profis und natürlich der Elite Wave, zum dem jeweils die 15 besten männlichen und weiblichen Profis gehören. Mit dabei Hunter McIntyre, einer der Superstars der Szene. Auch aus Deutschland waren komplette Teams, Doubles und zahlreiche Einzelstarter nach Sin City gereist. Darunter Tim Wentsch, Martin Michelius, Holger Körner, Elisabeth Kholti, Rebecca Naether, Sabrina Röthing, Beatrice Ardeit und Linda Meier. Viola Oberländer ging mit der zweitbesten Qualifikationszeit in den Elite Wave. Nicht am Start war der Sieger des letzten Jahres Tobias Lautwein.
Zu den zahlreichen Teilnehmern aus Deutschland gehörte auch Gunnar Henjes. Er startete in der Klasse MenPro 55-60 und schlug sich mehr als beachtlich.
Bis an die Schmerzgrenze
Doch Weltmeisterschaften leben nicht allein von der Stimmung, sondern auch vom Kampf um die Titel. Dabei ging es bis an die Schmerzgrenze und darüber hinaus. Denn auch zwischen den 1000-m-Läufen ging es richtig zur Sache. Zu bewältigen waren:
- 1.000 m SkiErg
- 50 m SLED PUSH
- 50 m SLED PULL
- 80 m BURPEE BROAD JUMPS
- 1.000 m ROWING
- 200 m FARMERS CARRY
- 100 m SANDBAG LUNGES
- 75 bzw. 100 x WALL BALLS
Bei den Männern konnte Hunter McIntyre schließlich seiner Favoriten-Rolle gerecht werden. Mit einer fulminanten Leistung setzte sich der Amerikaner in 00:58:05 gegen seinen Landsmann Ryan Kent durch. Platz 3 ging an den Österreicher Alexander Roncevic. Platz 4 erkämpfte sich der für Deutschland startende Tim Wentsch. Mit Martin Michelius auf dem 10. Rang sicherte sich ein weiterer Deutscher eine Top-Ten-Platzierung.
Bei den Frauen gab es einen packenden Vergleich zwischen der Amerikanerin Kris Rugloski und Linda Meier aus Deutschland. Erst auf dem letzten Kilometer konnte sich Kris Rugloski die Entscheidung erzwingen. In 01:07:21 erreichte sie als neue Weltmeisterin das Ziel. Linda Meier lief in 01:07:57 als Vizeweltmeisterin ins Ziel und war überglücklich über ihren zweiten Platz. Für sie kam er völlig überraschend. Aufgrund einer Verletzung hatte sie in den Wochen vor der WM das Lauftraining drastisch reduzieren müssen. Der dritte Platz ging an die Schweizerin Mirjam von Rohr mit einer Zeit von 01:08:23. Aufgrund der besten Qualifikationszeit hatte sie zu den heißen Favoritinnen auf den Titel gezählt.
Mit Viola Oberländer auf Platz 7 (01:10:20) und Elisabeth Kholti auf Platz 8 (01:10:20) gingen zwei weitere Top-Ten-Platzierungen an das deutsche Team. Zu gewinnen gab es natürlich auch etwas. Für den WM-Titel gab es 16.000 $, für den 2. Platz 8.000 $ und auf die Drittplazierten warteten 5.000 $.
Übrigens: Auch Gunnar Henjes hatte im Ziel allen Grund zum Strahlen. Er erreichte in seiner Klasse einen starken 9. Platz. Für ihn war es bereits die dritte Teilnahme an einer Hyrox-WM. 2019 belegte er Platz 2 im Double und 2020 wurde er Weltmeister im Double.
Zur Person –
Vizeweltmeisterin Linda Meier
Dass das FNG-Team regelmäßig über Hyrox berichtet und für die aktuelle Ausgabe unseres Magazins auch ein Interview mit Moritz Fürste, dem zweifachen Olympiasieger und Mitinitiator dieses Sports geführt hat, hat zwei Gründe. Zum einen finden wir die vielfältigen Anforderungen, die Hyrox an die Ausdauer, Kraft und das Durchhaltevermögen der Athleten stellt, mehr als berichtenswert.
Zum anderen haben wir gebannt nach Las Vegas geblickt und bei der Hyrox-WM mitgefiebert, weil mit Linda Meier, der Vizeweltmeisterin im Elite Wave, eine Tochter unseres Kollegen Ralf Meier am Start war. Das Daumendrücken hat sich gelohnt.
Vom gesamten FNG-Team ein dicker Glückwunsch an Linda und das deutsche Team! Ihr habt Euch bravourös geschlagen!
Bilder: Hyrox
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