Trainerlizenz – So klappt’s mit der Ausbildung

Das Hobby zum Beruf machen. Wer würde da nicht sofort ja sagen? In der Mehrzahl der Fälle ist das allerdings nicht ganz einfach. Wer sich samstags mit Gleichgesinnten gerne mal auf dem Bolzplatz trifft, hat einen steinigen Weg vor sich, bevor er von diesem Hobby leben kann. Selbst wenn man mit den entsprechenden körperlichen Voraussetzungen geboren wurde, um den Sprung in eine der oberen Ligen zu schaffen. Bei den meisten Freizeitvergnügungen sieht es ähnlich aus. Im Fitnessbereich bieten sich dagegen ungeahnte Möglichkeiten für eine berufliche Entwicklung. Und mit der richtigen Vorbereitung und der nötigen Motivation klappt es auch mit der Trainerlizenz.

Von ATP und Neurotransmittern

Muss man für die Trainerlizenz nicht furchtbar viel lernen? Bei einem Blick ins Ausbildungsbuch fühlt man sich auf den ersten Blick tatsächlich in seine Schulzeit zurückversetzt. Ein wenig ist es das auch, denn mit vielen Begriffen, die einem auf dem Weg zur Trainerlizenz begegnen, wurde man meist schon einmal konfrontiert. An ATP und Neurotransmittern kommt man auch im Biounterricht in der Regel nicht vorbei. Man verdrängt es nur nach der jeweiligen Klausur sofort wieder. Warum? Es hat keinen Bezug zum eigenen Leben. Das Gehirn ordnet solche lebensfernen Informationen gerne als belanglos ein und wendet sich wichtigeren Dingen zu. Für ATP ist da erstmal kein Platz.

Das ändert sich bei der Trainerausbildung grundlegend. Hier werden die Begriffe aus dem Schulunterricht plötzlich „zum Leben erweckt“. Aus dem bisher uninteressanten ATP wird plötzlich die wichtigste Energiequelle bei hochintensiven Belastungen. Das ist viel spannender als die dröge Biostunde.

Selbst den ausgeschriebenen Zungenbrecher Adenosintriphosphat kann man sich plötzlich merken. Weil man endlich begreift, warum man seit Jahren Geld für Kreatin-Supplemente ausgibt. Was Kreatin mit ATP zu tun hat, verraten wir an dieser Stelle trotzdem nicht. Schließlich wollen wir das Aha-Erlebnis während der Ausbildung nicht vorwegnehmen. Auf jeden Fall sollte man sich von der Vielzahl an abenteuerlich klingenden Begriffen nicht abschrecken lassen, mit denen man während der Schulung konfrontiert wird. Lernen aus Spaß an der Freude ist etwas völlig anderes als das Lernen in der Schule, um der guten Noten willen.

Keine große Herausforderung

Der praktische Teil sollte ohnehin für Fitnessenthusiasten keine große Herausforderung darstellen. Auch, wenn man anfangs nicht alle relevanten Übungen bis ins Detail in ihre verschiedenen Bewegungssegmente zerlegen kann. Dafür ist der Unterricht schließlich da. Die dabei vermittelten grundlegenden anatomischen Kenntnisse verbessern das Verständnis zur richtigen Übungsauswahl und vor allem zur richtigen Ausführung. Beides wird von der Funktion des jeweiligen Muskels vorgegeben. Wer diese kennt, ist der eigenständigen Ausarbeitung von individuellen Trainingsplänen schon einen großen Schritt näher.

Förderung für Trainerlizenz nutzen

Bei der abschließenden Prüfung, mit der man die Kombination aus Online- und Präsenzausbildung hoffentlich erfolgreich abschließt, ist man zwar auf sich gestellt. Auf dem Weg dorthin allerdings nicht. Es gibt zahlreiche Förderprogramme, mit denen die Bundesländer den Erwerb einer Trainerlizenz beim DFAV e. V. als Aus- und Weiterbildungsmaßnahme fördern. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um eine Lizenz im Bereich Fitness, Groupfitness oder Prävention handelt. In den meisten Ländern sind diese Maßnahmen unter den Begriffen Bildungscheck oder Weiterbildungscheck auf den entsprechenden Webpräsenzen zu finden. Wenn die Bedingungen für eine Förderung erfüllt sind, übernehmen die Länder bis zu 50% der Kosten, die die Aus- oder Weiterbildungsmaßnahme in Anspruch nimmt.

Auf der Seite des Deutschen Fitness und Aerobic Verbands e.V. findet Ihr zahlreiche weitere Informationen rund um das Thema Trainerlizenzen, u.a. auch die Links zu den länderspezifischen Fördermaßnahmen. In den 33 Jahren seit der Gründung haben tausende Fitnessbegeisterte diese Angebote genutzt und ihr Hobby zum Beruf zu machen. Sie alle haben bereits die richtige Entscheidung getroffen. Wann startet Ihr durch?

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Bild:  pexels-pixabay-414029

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