Fettleibigkeit bzw. Adipositas liegt nach Einschätzung durch die WHO ab einem Body-Mass-Index oberhalb von 30 kg/m2 vor. Sie gilt als eigenständiger Risikofaktor für den Ausbruch zahlreicher sogenannter Zivilisationskrankheiten. Vor allem das Stoffwechselgeschehen und das Herzkreislaufsystem können durch massives Übergewicht langfristig negativ beeinflusst werden. Jetzt bestätigen Untersuchungen der renommierten Stanford University School of Medicine einen Verdacht, der bereits zu einem recht frühen Zeitpunkt der aktuellen Pandemie aufgekommen ist: Fettleibigkeit begünstigt einen schweren Corona-Verlauf und kann die Erkrankung massiv negativ beeinflussen.
Alarmierende Zahlen
Laut Robert-Koch-Institut sind 67% der Männer und 53% der Frauen in Deutschland übergewichtig, wovon knapp ein Viertel stark übergewichtig, also adipös, sind. Die Gründe dafür können genetischen, biologischen, psychologischen oder sozialen Ursprungs sein. Heutzutage sind jedoch die meisten Fälle auf eine vorwiegend einseitige, fettreiche und nährstoffarme Ernährungsweise, die durch verarbeitete Produkte und Fastfood, sowie Rauch- und Alkoholkonsum, gefördert wird, zurückzuführen. Übergewicht kann die Grundlage für Erkrankungen wie Diabetes-Mellitus Typ 2, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Atherosklerose und das metabolische Syndrom bilden und durch Folgeerkrankungen, wie Krebs, Schlaganfall oder Niereninsuffizienz bis hin zum Tod führen. Durch die Einschränkungen während der Corona Pandemie wird die Lage vermutlich noch ernster.
Entzündungsreaktionen gelten als Auslöser
Die Forscher der Stanford University gingen der Frage nach, welche bevorzugten Angriffspunkte sich das Virus im Organismus sucht. Dabei fiel auf, dass besonders Fettzellen betroffen sind, da sich die Immunzellen hier anscheinend leichter aushebeln lassen. Die Immunantwort im Fettgewebe fällt auf den unerwünschten Eindringling erstaunlich schwach aus. Wenn sich das Virus dort erst einmal eingerichtet hat, kann es sich in aller Ruhe in andere Gewebearten ausbreiten.
Das Fett bildet im Körper quasi eine Art Basislager. Allerdings gibt es im Fettgewebe auch Immunzellen und anders als die Fettzellen, deren Reaktion eher zurückhaltend ausfällt, können die wohl mit heftigen Entzündungsreaktionen auf die Eindringlinge reagieren. Diese gelten als Auslöser für die schweren Formen der Erkrankung bei einigen Menschen, während andere – vor allem Jüngere – oft nicht einmal mitbekommen, dass sie infiziert sind. Jüngere sind demnach nicht nur aufgrund ihrer Jugend geschützt, sondern auch wegen des in diesem Alter seltener auftretenden Übergewichts. Fettleibigkeit begünstigt einen schweren Corona-Verlauf wahrscheinlich stärker als das Alter allein. Auch, wenn das Immunsystem mit den Jahren natürlich an Effizienz einbüßt.
Entwicklung neuer Corona Behandlungsmethoden und Medikamente
Doch können die Ergebnisse der Studie für den weiteren Umgang mit Corona nützlich sein? Laut New York Times empfehlen die beiden leitenden Autoren der Studie Dr. Tracey McLaughlin and Dr. Catherine Blish von der Stanford University School of Medicine, neue Formen der Corona-Behandlung, die auf das Körperfett abzielen.
Möglicherweise kann die Entwicklung neuer Behandlungsmethoden und Medikamente zukünftig auch bei Fettleibigkeit vor einem schweren Krankheitsverlauf nach einer Corona-Infektion schützen. Noch sinnvoller wäre es allerdings, den vielen Menschen, die es gar nicht erst zu massivem Übergewicht kommen lassen wollen, den Weg in ein qualitativ hochwertiges Sportstudio zu ebnen. Neben bewährten Bewegungsprogrammen erhalten sie hier auch die Beratungsleistungen und den Motivationsschub, um sich bis ins Seniorenalter ein hohes Maß an Vitalität, Körperbewusstsein und Lebensfreude zu bewahren. Ohne Adipositas, dafür mit einem Immunsystem, das mehrmals die Woche wichtige Impulse erhält, um seinem Namen gerecht werden zu können, wenn es drauf ankommt.
Gesunder Lifestyle gegen Fettleibigkeit
Bewegung und gesunde Lebensmittel stärken nachweislich das Immunsystem und schützen vor Infekten. Auf diese Weise haben auch Viren eine viel niedrigere Chance sich auszubreiten. Gerade in Zeiten der Pandemie ist die Gefahr gestiegen, sich weniger zu bewegen und zu ungesundem Essen zu greifen. Frisch zubereitete Mahlzeiten und mindestens 30 Minuten Bewegung täglich können das Risiko deutlich minimieren. Jeder kann also den persönlichen Gesundheitsstatus selbst unterstützen und das individuelle Risiko an Covid-19 und vielen anderen jetzt grassierenden Viren verringern.
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