Eine Studie der Universität Glasgow gibt neue Empfehlung für täglichen Bewegungsumfang heraus.
Bei einer Umfrage der LMU München gaben knapp 45% der Befragten an, sich während des Lockdowns weniger bewegt zu haben. Doch wer viel sitzt, benötigt umso mehr die Kompensation durch Bewegung. Laut einer neuen Studie der Universität Glasgow sind 30 Minuten tägliche Bewegung nicht ausreichend und können keinen gesunden Ausgleich zu übermäßig vielem Sitzen schaffen. Die Studienergebnisse setzen sich aus sechs vorangegangenen Studien zusammen, an denen rund 130.000 Erwachsene aus der USA, England und Schweden teilgenommen haben. Laut Wissenschaft ist der empfohlene Bewegungsumfang davon abhängig, wie viele Stunden man am Tag sitzt.
Wenig Bewegung, viel sitzen; Hohes Risiko
Wer wenig Bewegung hat und viel sitzt – im Büro, im Auto oder vor dem Fernseher – der ist laut Wissenschaftler besonders gefährdet, neben Gelenks- und Muskelerkrankungen, auch an Herz-Kreislauf- und Stoffwechselerkrankungen, zu erkranken. Durch Bewegungslosigkeit können Gelenke und Muskeln verkümmern und das Blut nicht richtig zirkulieren, sodass die natürlichen Funktionen körperlicher Systeme eingeschränkt werden.
Steh‘ auf und beweg‘ Dich – Weniger sitzen, mehr bewegen
Wer also mehrere Std. / Tag sitzt, sollte sich nicht nur 30 Minuten am Tag moderat bei einem abendlichen Spaziergang bewegen. Vielmehr solltes der Umfang der Bewegung auf den gesamten Tag verteilt werden. Die Universität Glasgow empfiehlt 3 Minuten kräftige oder 12 Minuten moderate Bewegung pro Stunde. Als Vielsitzer sollte man daher also mehr als nur zum Drucker oder zur Toilette zu laufen. Dieser Empfehlung zu folgen, kann die Wahrscheinlichkeit eines frühen Todes um rund 30% senken, so das Ergebnis der Studie der Universität Glasgow.
Welche Bewegungen sind gut?
Für 3 bis 12 Minuten Bewegung / Std. eignet sich jede Art von Übung, die dem Sitzen entgegenwirkt. Ein paar kräftigende Übungen, wie Kniebeugen oder Ausfallschritte, können einer inaktiven Muskulatur in Gesäß- und Hüftbereich entgegenwirken. Mobilisierende Übungen für Schulter- / Nackenbereich, können Verspannungen und Schmerzen vorbeugen. Ebenso kann sanftes Steching helfen.
Bewegen Sie sich intuitiv und spüren Sie, welchen Ausgleich sie in jeder Stunde benötigen. Rotierende Bewegungen können den Stoffwechsel aktivieren. Darüber hinaus wird Platz für die Organe und deren Funktionen geschaffen. Zügige Bewegungen mit Beinen und Armen regen zudem das Herz-Kreislaufsystem an. Auch kleine und alltägliche Änderungen können viel Bewirken. So kann man zum Beispiel etwas weiter entfernt parken und den Rest laufen oder eine Station fürher aussteigen, wenn man mit dem Bus fährt.
Achtsamkeit für den eigenen Körper
Wer sich jede Stunde wenige Minuten Zeit nimmt und den eigenen Körper durchbewegt, durch leichte Kräftigung und leichte Dehnung, der lernt mit der Zeit, achtsam Signale des Körpers wahrzunehmen und anfänglichen Beschwerden zeitnah entgegenzuwirken. Auf diese Weise kann langfristig die körperliche Gesundheit erhalten und Beschwerden vorgebeugt werden.
Quellen: BBC – Homepage , University of Glasgow
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