Reha- und Gesundheitssport

Die zukunftssichere Rakete oder nur der Eintagsflieger

In großen Teilen der Branche dreht sich aktuell alles um die Themen, wohin sich alles entwickeln wird – wann die Zahlen von 2019 wieder erreicht werden können. Oder sollte doch jede Anlage zwangsläufig eine Physiopraxis eröffnen?
Es geht um Gerichtsurteile und deren Folgen, sowie um die Zielsetzung

“Was möchte ich mittel- oder langfristig mit meiner Anlage erreichen.“

Welche Mittel und Maßnahmen führen mich zu diesem Ziel und wie nachhaltig muss meine Dienstleistung ausgerichtet sein, um auch Morgen Bestand zu haben.

„Der Wurm muss dem Fisch schmecken – nicht dem Angler“

Deshalb, liebe Kollegen und Kolleginnen möchte ich Ihnen hier einige Facetten auf den Weg zu Ihrem Ziel erläutern. Gesundheitssport besteht nicht nur aus Marketingaktion, sondern Bedarf auch einer Organisation, wo Struktur und Abläufe geregelt sind, um erfolgreich die Umsetzung zu gestalten.

1. Marktpotential

Das Potential was in unserer Bevölkerung steckt lässt sich von mehreren Seiten definieren. Beginnen wir mit der Bevölkerungsstruktur. Laut Statistischem Bundesamt (2022) leben über 47 Mio. Menschen zwischen 40 – 65 Jahren in Deutschland die als potenzielle Kunden/ Patienten für den Gesundheitssport in Frage kommen.
Des Weiteren ist laut Statistischem Bundesamt das Verhältnis der Geburten und Sterbefälle im Jahr 2021 bei über 1 Mio. Sterbefälle und nur ca. 750 Tsd. Geburten.
Die sinkende Zahl der Menschen im jüngeren Alter und die gleichzeitig steigende Zahl älterer Menschen verschieben den demografischen Rahmen in bisher nicht gekannter Art und Weise. Jede zweite Person in Deutschland ist heute älter als 45 und jede fünfte Person älter als 66 Jahre.
Gepaart mit dieser Entwicklung ist, dass es eine wachsende Anzahl von Menschen gibt, die bestrebt sind, vital und gesund bis ins hohe Alter zu bleiben. Dadurch wird das Potential aus der vorher genannten Altersgruppe weiter steigen.
Es wird prognostiziert, dass die Lebenserwartung von aktuell 78,9 Jahre bei Männern bis 2060 bei 84,4 Jahre liegt. Bei Frauen steigt sie sogar von derzeit 83,6 Jahre auf 88,1 Jahre an.
Dies hat dann auch zur Folge, dass die Kostenträger gezwungen werden entweder durch Kürzungen der Leistungen oder Anhebung der Gebühren zu reagieren.

Auch die Anzahl der Erwerbstätigen liegt aktuell bei 45,33 Mio. Menschen. Berücksichtigt man dazu die steigende Anzahl der Krankheitstage und bezieht diese Zahl nur auf die orthopädischen Fälle, die 20% aller AU-Fälle ausmachen, dann ergibt das eine kaum zu rechnende Anzahl an Patienten.
Im Jahre 2020 verzeichneten die Betriebskrankenkassen 18,2 Kalendertage mit ärztlichem Attest von pflicht- und freiwillig versicherten Mitgliedern (Quelle: Dachverband der Betriebskrankenkassen 2020).
Aus den aktuellen Eckdaten der Deutschen Fitness Wirtschaft (2022) wissen wir, dass 9,26 Mio. Menschen noch Mitglieder in den kommerziellen Betrieben angemeldet sind.
Und aus den Abrechnungsdaten der GKV lassen sich max. ca. 2 Mio. Reha Patienten ableiten. Dies kann auch durch die Zahlen vom Vdek bestätigt werden, die 105.497 gemeldete Rehasport Gruppen bestätigt haben.
Als Fazit lässt sich für den Gesundheitssport ein realistisches Potential von 25 – 50 Mio. Menschen definieren.

2. Definition Gesundheitssport

„Gesundheitssport“ ist ein Überbegriff. Dieser umfasst alle organisierten Sportangebote, die sich der allgemeinen Gesundheitsförderung widmen. Da es keine „klare“ Definition gibt, sind hier einmal die wichtigsten und unabdingbaren Kriterien für Gesundheitssport genannt:

  • Gesundheitssport erfordert eine Zielsetzung
  • Gesundheitssport erfordert eine zielgruppengerechte sowie ein gezieltes, auf die Beschwerden ausgerichtetes Training, mit Methoden und Inhalten
  • Gesundheitssport erfordert eine fürsorgliche Betreuung
  • Gesundheitssport erfordert qualifizierte Kursleiter und fachliche Anleitung
  • Gesundheitssport erfordert eine nachhaltige Wirksamkeit durch regelmäßige und dauerhafte Angebote, die auch regelmäßig war genommen werden müssen

Bewegung wie z.B. Schwimmen, Radfahren, Spazieren gehen tut der Gesundheit gut, aber dort fehlt die Anwendung der Trainingsregeln und ist somit nur zu einem weiter gefassten Rahmen zum Gesundheitssport zu zählen. Auch Rehasport ist mit dem Gesundheitssport nicht gleich zu setzen, denn dieser bildet lediglich eine Unterkategorie des „Big Picture“.
Gesundheitssport kann:

  • regenerierend ausgeübt werden
  • schmerz- und beschwerdelindernd ausgeübt werden
  • Haltungsschäden korrigieren
  • präventiv ausgeübt werden
  • ohne Symptomatik z.B. für mehr Vitalität im Alltag ausgeübt werden

Gesundheitssport in all seinen Facetten kann vom Arzt verschrieben werden, ist aber nicht verschreibungspflichtig! Der Gesundheitssport richtet sich an alle Altersklassen und nicht nur an „Ältere“, z.B. auch an Kinder, Jugendliche, junge Erwachsene mit z.B. Skoliose, Bandscheibenvorfall, Kreislaufschwäche.
Zusammenfassend kann man sagen, das Gesundheitssport ohne nachweisbare Regelmäßigkeit und fachliche Anleitung mit einer Zieldefinition, die auf den Trainierenden abgestimmt ist, definitiv keiner ist!

3. Mindset für Reha- und Gesundheitssport

Wie wir aus Vergangenheit und Gegenwart erkennen können, reicht ein Potential nicht aus, sondern man muss es identifizieren können und das passende Dienstleistungsangebot bereithalten.
Ein wesentlicher Punkt in meinen Augen ist das generelle Mindset aus der Fitnessbranche. Im Gegensatz zu den Physiotherapieanbietern wird z.B. der Rehasport häufig nur als „Leadgenerator“ gesehen, um Mitgliedschaften zu verkaufen, ein nachhaltiger Umgang mit den Patienten in Punkto Ansprache, Beratung, Trainingsangebote, Tarifangebote, aktive und passive therapeutische Zusatzleistungen, etc. liegen wenig bis gar nicht vor.
Noch eklatanter ist es nur den Namenszusatz „Gesundheitssport“ zu kommunizieren – aber sonst nichts zu ändern oder auf die Zielgruppe anzupassen.

Dabei wird das Thema – Der Weg vom Patienten zum Kunden – gerade überall referiert. Aber wer Verantwortung für Patienten und Risikogruppen übernehmen will muss mehr tun. Rehasport und Präventionssport sind Rechtsanspruchsleistung und hier gelten auch die Spielregeln der Sozialversicherungsträger. Daher gilt es das Gesundheitssystem anzunehmen und nicht nach Schlupflöchern oder Grauzonen zu suchen.
Auch das Mindset der Kunden gilt es zu ändern. Kundenseits rückt immer mehr das Thema Schmerzfreiheit & vitales Leben in dem Vordergrund. Unsere Aufgabe ist es klar und verständlich zu kommunizieren und wie das funktionieren kann!
Verbessern Sie die Kompetenz vor allen bei den Mitarbeitern im operativem Tagesgeschäft – um die Erwartung Ihrer Kunden zu erfüllen.
Dazu gehört auch , dass der Kunde erkennt, sich von der Vollkaskomentalität zum überzeugten Selbstzahler entwickeln zu müssen. Regelmäßige Bewegung durch Training führt zur selbstverantwortlichen Körperhygiene.

„Es darf nicht nur Reha- und Gesundheitssport draufstehen – …es muss auch Reha- und Gesundheitssport drin sein!!“

… Denn das Verhalten der besorgten Bevölkerung – hängt nicht vom Alter, sondern vom Verhalten der Anbieter ab -und danach sollte gehandelt werden!

4. Leistungskommunikation

Ein oft unterschätzter Punkt und vor allem bei der Zielgruppe „Gesundheitssportler“ ist die Weiterbildung, warum und weshalb die Patienten etwas Bestimmtes machen sollten – und was es bei Ihnen bewirkt.
Semiotisches und zielgruppengerechtes Marketing ist der Schlüssel zum Erfolg. Werben Sie dort, wo sich Ihre Zielgruppe täglich digital und analog aufhält.
Dabei spielt das Wording im Marketing, wie auch in den Betreuungskonzepten eine entscheidende Rolle. Ein erster erfolgreicher Bereich könnte sie z.B. mit folgenden Modulen ausgestattet sein.

  • Rehasport mit Verordnung
  • Reha Plus Abo/ Verlängerung der Behandlungszeit
  • Reha Plus Abo/ Reha Nachsorge MGT (med. Gesundheits-Training)
  • Vitalis/ Therapieplan-Prähabilitation

Nur so kann das Verständnis für regelmäßiges Training aufgebaut und eine intrinsische Motivation entfacht werden. Ein wesentlicher Baustein für den Erfolg im Reha- und Gesundheitssport.
Bringen Sie Abwechslung in den Trainings- und Therapiealltag. Befriedigen Sie den Wunsch der Rehasportler nach sozialen Kontakten, zum Beispiel durch Veranstaltungen, Vorträge, Gehirnjogging und die so wichtigen „WOW“ Momente in den betreuten Einheiten.

5. Systemrelevanz und steuerliche Behandlung

Diese beiden Punkte liegen nah beieinander. Sie kommen grundsätzlich nur zum Tragen, wenn eine Verordnung oder ein Rezept vorliegt, und ein Therapeut die Behandlung oder Training durchführt und/oder beaufsichtigt.
Dabei ist es irrelevant, ob das Rezept ein Arzt, Heilpraktiker oder sektoraler Heilpraktiker ausstellt. Genauso irrelevant ist die Tatsache, ob es sich um ein Privatrezept oder eine Kassenleistung handelt. Beides ist in einer Praxis mit Kassenzulassung sowie auch in einer Privatpraxis umsetzbar.
Zu diesen Punkten gibt es darüber hinaus noch vieles zu beachten, daher ist ein Abgleich mit dem Steuerberater und dem Gesundheitsamt dringend erforderlich!

6. Umsetzung ihres Konzepts

Jetzt fragen Sie sich sicher was noch alles zu Bedenken ist, um Gesundheitssport erfolgreich umsetzen zu können. Zum einen ist das alles kein Hexenwerk, nur sehr komplex und es dauert seine Zeit, bis die Umsetzung Früchte trägt. Vor allem wenn man alles allein auf die Beine stellen möchte. Im Folgenden nur die wichtigsten Punkte, die abgearbeitet werden müssten, um die Grundlage für den Erfolg im Gesundheitssport zu setzen.

  • Konzeption / Dienstleistung
  • Struktur / Ablauf / Organisation
  • Planung – Ausbildung – Coaching
  • Marketing
  • Back Office
  • Fortbildung
  • Controlling


Der Weg zum zufriedenen Kunden/ Patienten erfolgt über nachhaltige und erprobte Trainings- & Betreuungskonzepte, Wissensvermittlung, Diagnostik + Monitoring, Ziel- und Feedbackgespräche, sowie fachlich betreute und fest terminierte Gruppenkurse.

7. Ein Praxisbeispiel: Das RehaBox – Konzept

Im Boutique-Studio-Konzept der RehaBox sind alle vorher genannten Punkte berücksichtigt. Auch der Trainingsbereich mit Interior Design und Trainingsmodulen wurde speziell für eine Zielgruppe entwickelt, die normalerweise weder ins Fitnessstudio, in die Vereinsturnhalle, noch zum Therapeuten geht.

Falls Sie das Rundum -Sorglos – Paket der RehaBox buchen oder Unterstützung möchten – eine individuelle Konzeption für Ihre Anlage benötigen – scheuen Sie sich nicht uns anzusprechen. Wir helfen und unterstützen Sie gerne.

Denn wo die Lust aufhört – beginnt die Disziplin – und die haben wir für Sie.

Erfolgreich Nicht erfolgreich
Patienten10001000
Umsatz
pro Reha – Unterschrift
5,43 €5,43 €
Besuche im Monat
pro Rehasportler
1,2 x2,4 x
Teilnehmer pro Kurs612
Kurse im Monat215215
Umsatz Rehasport7.004,70 €14.009,40 €

Die kleinen Stellschrauben machen den Unterschied und entscheiden beim Reha- und Gesundheitssport zwischen Eintagsfliege® oder erfolgreicher Rakete!
Starten Sie mit einen ersten kleinen Unternehmens-Check (siehe Seite 25 in dieser Ausgabe). Schicken Sie uns ein Foto Ihrer Testergebnisse – wir besprechen und erstellen Ihnen dann gerne einen individuellen Plan zu Ihrem Ziel – „Das Weg zum erfolgreichen Reha- und Gesundheitssport Anbieter“.

Ihr Bernd Schranz

Vorsitzender RehaVitalisPlus e.V.
Geschäftsführender Gesellschafter:
Schranz Control
Vitalis Verwaltungs GmbH
Vitalis Health Club GmbH & Co. KG
Vitalis RSB GmbH
RehaBox GmbH
Genki Vital GmbH
fit plus Naumburg UG

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Fibo

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