Neues Medikament könnte Alterungsprozesse im Gehirn rückgängig machen

Die jüngsten Entdeckungen auf dem Gebiet der Hirnforschung könnten den Weg für bahnbrechende Behandlungen gegen neurodegenerative Erkrankungen ebnen. Eine kürzlich in der Fachzeitschrift Nature veröffentlichte Studie hat einen entscheidenden Signalweg bei der Alterung des Gehirns identifiziert.

Nervenzellverlust im Alter

Prof. Dr. Andrea Ablasser von der École Polytechnique Fédérale de Lausanne (EPFL) in der Schweiz leitete das Forschungsteam, das in Zusammenarbeit mit Experten der Universität Freiburg die Studie durchführte. Sie fokussierten sich auf den Signalweg cGAS-STING, der bei Mäusen eine wesentliche Rolle bei chronischer Immunzellaktivierung und Nervenzellverlust im Alter zu spielen scheint.

Interessanterweise hat die Verwendung eines neuartigen Medikaments zur Blockierung dieses Signalwegs bei Mäusen die altersbedingten Zellveränderungen rückgängig gemacht. Dr. Marius Schwabenland vom Universitätsklinikum Freiburg erklärte, dass neben dieser beeindruckenden Umkehrung auch eine Verbesserung der Gehirnfunktion festgestellt wurde, einschließlich verbesserter Lern- und Erinnerungsfähigkeiten.
Genauso faszinierend ist, dass die Verstärkung des cGAS-STING-Signalwegs durch genetische Veränderungen in Mäusen eine vorzeitige Alterung und kognitive Verschlechterung auslöste.

Möglicherweise der Schlüssel

Prof. Dr. Marco Prinz, ebenfalls vom Universitätsklinikum Freiburg, hob hervor, dass die Blockierung dieses Signalwegs möglicherweise der Schlüssel ist, um das Fortschreiten neurodegenerativer Krankheiten im Alter zu stoppen. Er betonte jedoch, dass weitere Studien erforderlich sind, um das volle Potenzial dieser Entdeckung auszuschöpfen.

Diese Ergebnisse, die im Rahmen eines Forschungsprojekts namens NeuroMac erzielt wurden, haben in der wissenschaftlichen Gemeinschaft Aufsehen erregt. Prof. Dr. Lutz Hein, Dekan der Medizinischen Fakultät der Universität Freiburg, kommentierte die Entdeckungen positiv und betonte die Bedeutung der Unterstützung junger Talente in der Forschung.

Diese Studie bietet sicherlich vielversprechende Einblicke in die Alterungsprozesse des Gehirns und legt den Grundstein für mögliche zukünftige Behandlungen.

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