Aufgrund umfangreicher Studien geht man heute davon aus, dass ab einer Gesamtcholesterinkonzentration von ca. 200 mg/dl das Risiko von koronaren Herzerkrankungen linear ansteigt. Liegt der Wert deutlich darüber wird der Hausarzt geeignete Maßnahmen empfehlen, um gegenzusteuern. Ein grenzwertiger Cholesterin-Spiegel ist immer dann therapiebedürftig, wenn weitere Risikofaktoren, z.B. Bluthochruck, vorliegen. Bei der Senkung muss zwischen genetischen Faktoren und ungünstigen Lebensgewohnheiten unterschieden werden.
Oxidiertes LDL an der Gefäßwand
Von den drei erblichen Stoffwechseldefekten, die einen erhöhten Cholesterin-Spiegel provozieren, ist es vor allem die sogenannte „kombinierte Hyperlipidämie“, die durch optimierte Ernährungsgewohnheiten und mehr Bewegung allein nicht kontrolliert werden kann, sondern immer auch medikamentös behandelt werden muss.
Nicht erblich bedingte erhöhte Cholesterin-Spiegel lassen sich dagegen gut über die Ernährung und mehr Bewegung senken. Dabei geht es weniger um das Gesamtcholesterin als vielmehr um die HDL- und die LDL-Fraktion. Während das HDL möglichst hoch sein sollte, um schädliches LDL zu binden und abzutransportieren, muss das LDL möglichst niedrig sein. Vor allem als oxidiertes LDL an der Gefäßwand kann es immense Schäden anrichten. Zur Therapie gehört der reichliche Verzehr von Antioxidantien, z.B. Vitamin C, E und Carotinoiden, ebenso wie Cholesterin bindende Ballaststoffe und einfach ungesättigte Fettsäuren, die den LDL-Spiegel ebenfalls senken.
Ein Glas Rotwein zum Essen
In Studien konnte nachgewiesen werden, dass sich erhöhte Cholesterinwerte allein durch den täglichen Verzehr handelsüblicher Makrelen-Konserven binnen kurzer Zeit deutlich senken ließen. Auch Hafer- und Gerstenkleie führen bei erhöhten Ausgangswerten zur Cholesterinsenkung. Eine ähnlich günstige Wirkung schreibt man Flavonoiden, z.B. Querzetin im Rotwein, sowie frischem Knoblauch zu.
Schwieriger als die Senkung des LDL-Spiegels ist die Anhebung des HDL-Cholesterins. Als besonders effektiv haben sich Ausdauerbelastungen, z.B. Joggen, Radfahren, erwiesen.
Auch Alkohol erhöht das HDL. Die damit verbundenen Risiken stehen allerdings in keinem Verhältnis zum damit erzielten Effekt. Gegen ein Glas Rotwein zum Essen ist aber aus ernährungswissenschaftlicher Sicht nichts einzuwenden.
Zu den weniger günstigen Getränken gehört der beliebte Espresso nach dem Essen. Er senkt das HDL und erhöht das LDL. Bei Problemen mit dem Cholesterin-Spiegel sollte man es mit diesem „Wachmacher“ nicht übertreiben.
Bild: FNG
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