Firmenfitness als Geschäftsmodell

Um Mitarbeiter langfristig motiviert, belastbar und gesund zu halten bedarf es einem fundierten Firmenfitness Angebot. Es ist Teil des betriebliches Gesundheitsmanagement und ein Invest, das sich lohnt, denn die Krankheitsquote wird so langfristig gesenkt.

Leistungsfähiger – Gesünder – Produktiver

Top Mitarbeiter zeichnen sich im Unternehmensalltag neben der beruflichen Kompetenz vor allem durch drei Faktoren aus:

  • Hohe Motivation
  • Starke Belastbarkeit
  • Körperlicher Fitness

Alle drei Bausteine sind eng miteinander verwoben. Mit der Fitness steigt auch die allgemeine Belastbarkeit und damit die Fähigkeit, seine Motivation für eine Aufgabe über einen längeren Zeitraum auf hohem Niveau zu halten. Die Realität stellt sich leider viel zu oft völlig anders dar. Ein Blick in die Statistiken spricht Bände. Im Durchschnitt waren 2019 alle Arbeitnehmer:innen nach Angaben des Statistischen Bundesamtes (Statista) knapp 11 Tage krankgemeldet. Eine enorme Belastung für die Volkswirtschaft, aber auch für die Unternehmen, die die Lohnfortzahlungen zu leisten haben.

Grund genug, dass sich nicht nur die Unternehmen, sondern auch der Gesetzgeber für fittere und gesündere Arbeitnehmer:innen stark macht. Da verwundert es nicht, dass sich um das Thema Firmenfitness bereits ein eigenständiger stetig wachsender Markt gebildet hat. In Österreich hat der dortige Betriebssportverband Mitte September sogar eine geführte Messe mit Ausstellern in Salzburg veranstaltet.

Firmenfitness tut Not

Es ist eine längst bekannte Binsenweisheit. Zahlreiche sogenannte Zivilisationskrankheiten werden durch zwei Ursachen begünstigt: Wir essen zu viel und bewegen uns zu wenig. Die Essgewohnheiten eines Menschen zu ändern, ist eine Aufgabe, an der schon Ernährungspsychologen verzweifelt sind. Doch Menschen mit den richtigen Angeboten gezielt in Bewegung zu bringen, ist ein vielsprechender Ansatz. Der hat sich in der Praxis durchaus bewährt und er lohnt es, diesen konsequent zu verfolgen. Nach Angaben von Experten könnten sich durch eine Reduzierung der Krankentage für Unternehmen bei den Lohnfortzahlungen Einsparungen im zweistelligen Prozentbereich ergeben. Immer mehr setzen daher auf ein Modell, das im Volksmund schlicht als Firmenfitness bekannt ist. Tatsächlich handelt es sich dabei um die „Betriebliche Gesundheitsförderung“ (BGF), die ein kleiner Teil des umfangreicheren Betrieblichen Gesundheitsmanagements (BGM) ist.

Gerade weil es sich dabei um eine Herausforderung von immenser volkswirtschaftlicher Bedeutung handelt, hat auch der Staat ein großes Interesse daran, dass kleine wie große Unternehmen ihren Mitarbeiter:innen regelmäßige sportliche Aktivitäten ermöglichen.

Chance für Qualitätsstudios

Damit bietet Firmenfitness ein großes Potential für qualitativ hochwertige Sportstudios. Ein gut ausgebildetes Trainer-Team, nach Möglichkeit noch ergänzt durch physiotherapeutische Angebote, ist ein großes Plus, wenn man sich auf Augenhöhe großen Unternehmen als Partner für die Fitness der Belegschaft anbieten möchte. Aber selbst, wenn einem das gelungen ist, gibt es eine weitere Hürde, die erst noch genommen werden will. Überregional aufgestellte Konzerne sind vom Gesetzgeber verpflichtet, ein solches Angebot der kompletten Belegschaft anzubieten. Das können inhabergeführte Studios, unabhängig von der Qualität ihrer Angebote, nicht leisten und daher nur mit lokalen Firmen kooperieren. Daher haben sich mittlerweile einige Dienstleister am Markt etabliert, die sich als Schnittstelle zwischen Unternehmen und einem weitgefächerten bundesweiten Netzwerk an Sportstudios anbieten. Während die Sport- und Wellnessanlagen sich auf ihre Kernkompetenz konzentrieren können, erweitern sie ihre Netzwerke und bauen die Kontakte zu den Verbundpartnern auf.

Zu den großen Anbietern in diesem Bereich gehören Unternehmen wie Hansefit, Urban Sports und Qualitrain. Firmen, die sich seit Jahren auf Expansionskurs befinden. Markus Hildebrandt ist Geschäftsführer der Bündnis für Firmenfitness und BGM GmbH in Dorsten, der Westniederlassung von Qualitrain. Er ist davon überzeugt, dass Firmenfitness in Zukunft noch eine weit größere Rolle im Angebot von Sportstudios spielen wird:

„Wenn wir erreichen möchten, dass immer mehr Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sich regelmäßig sportlich bewegen, müssen wir mehr auf ihre Wünsche eingehen.  Für uns bedeutet das ein möglichst abwechslungsreiches Angebot durch unsere bundesweit knapp 4.700 Partner aus dem Fitness- und Gesundheitsbereich. Zwischen diesen Angeboten können die Menschen nach Vertragsabschluss nach Belieben auswählen, z. B. zweimal die Woche ins Studio und sonntags ins Spaßbad oder in die Kletterhalle. Dabei hat sich gezeigt, dass der Spaß und damit auch die Motivation auf diese Weise langfristig erhalten bleibt.“

Markus Hildebrandt, Geschäftsführer der Bündnis für Firmenfitness & BGM GmbH, Dorsten

Bild: shutterstock_1190821456

Fibo

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