Die Digitalisierung im Gesundheitswesen und der Pflege schreitet voran und bringt signifikante Verbesserungen in Bezug auf Geschwindigkeit, Effizienz und Qualität der Versorgung mit sich. Besonders hervorzuheben ist dabei die Entwicklung im Bereich der Telemedizin, ein Aspekt, den der BKK Dachverband ausdrücklich unterstützt. Obwohl bereits positive Fortschritte erzielt wurden, sieht der Verband noch weiteres Entwicklungspotential in diesem Bereich.
Die Pandemie hat eindrucksvoll die Vorteile einer flexiblen Leistungserbringung aufgezeigt. Durch Videosprechstunden können Patienten nicht nur Zeit und Mühe für den Weg in die Praxis sparen, sondern auch das Infektionsrisiko minimieren und in manchen Fällen sogar ärztliche Hausbesuche ersetzen.
Franz Knieps, Vorstandsvorsitzender des BKK Dachverbandes, betont die Wichtigkeit der Telemedizin: „Um sowohl Versicherten als auch Ärzten einen echten Mehrwert zu bieten, schlagen wir vor, dass niedergelassene Ärzte dazu verpflichtet werden, Videosprechstunden anzubieten. Dies gilt insbesondere für Patienten, die aus gesundheitlichen Gründen die Praxis nicht aufsuchen können. Die Transparenz des Angebots ist hierbei essentiell. Perspektivisch könnten geschulte Pflegekräfte per Video Diagnostik unterstützen oder Maßnahmen einleiten, was gerade in ärztlich unterversorgten Regionen die Versorgung verbessern würde.“
Der BKK Dachverband hebt auch die Bedeutung der im Digitalen Gesundheitsgesetz (DigiG) verankerten Vorgaben zur Sicherung der Versorgungsqualität hervor. Diese stellen sicher, dass es nicht nur eine quantitative Zunahme von Videosprechstunden gibt, sondern dass diese auch einen nachhaltigen Mehrwert für die Patientenversorgung bieten. Der Verband schlägt vor, die Vergütungsstrukturen entsprechend anzupassen, um telemedizinische Angebote, die gut in bestehende Versorgungsstrukturen integriert sind und strukturierte Versorgungsprozesse beinhalten, besser zu vergüten. Dies sollte auch die Nutzung der elektronischen Patientenakte und anderer digitaler Dienste der Telematikinfrastruktur einschließen.
Der BKK Dachverband vertritt als politische Interessenvertretung 66 Betriebskrankenkassen und vier Landesverbände, die insgesamt neun Millionen Versicherte betreuen.
Quelle: BKK