Anfang November 2023 wurde eine interessante Beobachtung zur Gesundheit und zum Bewegungsverhalten von Studierenden veröffentlicht, die auf die zunehmende Digitalisierung der Lehre zurückzuführen ist. Durch die vermehrte Abhaltung von Lehrveranstaltungen in digitaler Form, vor allem seit der Coronapandemie, hat sich das Alltagsleben der Studierenden verändert. Laut einer repräsentativen Forsa-Umfrage im Auftrag der Techniker Krankenkasse (TK) bewegen sich 61 Prozent der Studierenden weniger, bedingt durch die digitale Lehre. Dieses Phänomen zeigt sich stärker bei Studentinnen, von denen 65 Prozent eine verminderte Bewegung feststellen, im Gegensatz zu 56 Prozent bei männlichen Studierenden.
Verbesserungsbedarf bei der Ausstattung
Dr. Jens Baas, Vorstandsvorsitzender der TK, betont die Bedeutung regelmäßiger Bewegung für die physische und psychische Gesundheit, insbesondere in stressigen Prüfungsphasen. Er schlägt vor, dass digitale Anwendungen und Fitnesstracker dabei helfen könnten, die eigene Leistung zu verfolgen und sich durch Vergleiche mit anderen zu motivieren. Bereits 20 Prozent der Studierenden nutzen solche digitalen Hilfsmittel, um sich für mehr Bewegung zu motivieren.
Auch die gewählten Studienfächer spielen eine Rolle: Bei Studierenden der Wirtschafts- und Rechtswissenschaften führt digitale Lehre bei 67 Prozent zu weniger Bewegung, während es bei Geistes- und Sozialwissenschaftlern nur 56 Prozent sind.
Darüber hinaus äußern viele Studierende den Wunsch nach einem stärkeren Fokus auf Gesundheitsangebote an Hochschulen. 82 Prozent sehen Verbesserungsbedarf bei der Ausstattung mit ergonomischen Möbeln, und 70 Prozent wünschen sich gesundheitsfördernde Elemente in Vorlesungen und Seminaren, wie etwa Bewegungspausen. Fast die Hälfte der Befragten (48 Prozent) möchte zudem verbesserte Angebote zur Förderung der mentalen Gesundheit.
Abschließend weist Dr. Baas darauf hin, dass Hochschulen angesichts des Fachkräftemangels gefordert sind, mehr für die Gesundheit der Studierenden zu tun und nachhaltige Lösungen zu entwickeln. Er schlägt vor, zum Beispiel regelmäßige Bewegungspausen in Lehrveranstaltungen und eine Erweiterung des Beratungsangebots für die physische und psychische Gesundheit einzuführen.
Quelle: Die Techniker