Seit dem 1. Juli 2024 hat PD Dr. Olga Ramich eine von der Charité – Universitätsmedizin Berlin und dem Deutschen Institut für Ernährungsforschung Potsdam-Rehbrücke (DIfE) gemeinsam geschaffene Professur übernommen. Diese wird über fünf Jahre vom renommierten Heisenberg-Programm der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert. Dr. Ramich leitet nun am DIfE die neue Abteilung „Molekularer Stoffwechsel und Präzisionsernährung“, wo sie erforscht, wie der Zeitpunkt der Nahrungsaufnahme den Stoffwechsel beeinflusst. Ziel ist es, neue Ansätze zur Therapie und Prävention ernährungsbedingter Stoffwechselerkrankungen zu entwickeln.
Zeitlich abgestimmte Mahlzeiten
Die zirkadiane Uhr des menschlichen Körpers, bestehend aus einer zentralen Uhr im Hypothalamus und peripheren Uhren in den Körperzellen, reguliert biochemische und physiologische Prozesse im 24-Stunden-Rhythmus. Neue Forschungen betonen ihre Bedeutung für die Stoffwechselregulation, was zur Entwicklung der Chrononutrition geführt hat. Diese Disziplin untersucht die Wechselwirkungen zwischen Ernährung, innerer Uhr und Stoffwechselgesundheit.
Olga Ramich ist überzeugt, dass zeitlich abgestimmte Mahlzeiten ein vielversprechender Ansatz zur Prävention und Behandlung von Stoffwechselerkrankungen sind. Mit ihrem Projekt „WANN und WAS sollte man essen: Chrononutrition für einen gesunden Stoffwechsel“ sicherte sie sich die Heisenberg-Förderung. Sie lehrt an der Charité und forscht am DIfE, wo sie seit 2018 die Forschungsgruppe „Molekulare Ernährungsmedizin“ leitet. Ihre Arbeit umfasst auch die „PROTeIn-rich MEals to control glucose“ (PROTIME)-Studie, die den besten Zeitpunkt für die Eiweißaufnahme untersucht.
„Seit 2009 arbeite ich an dem spannenden Thema der inneren Uhr und ihrer Bedeutung für die Stoffwechselgesundheit. Ich danke der DFG für die Unterstützung und bin überzeugt, dass meine Forschung wichtige Erkenntnisse liefern wird“, sagt Ramich. Prof. Tilman Grune, wissenschaftlicher Vorstand am DIfE, lobt ihre Expertise und betont ihre wertvolle Ergänzung für das Institut.
Olga Ramich, die Biologie in Russland studierte und eine Krankenschwesterausbildung absolvierte, kam 2006 als Doktorandin ans DIfE und promovierte 2010 an der Charité. Seitdem widmet sie sich der Erforschung der molekularen Mechanismen der Stoffwechselregulation und der Bedeutung der zirkadianen Uhr. Für ihre Arbeit erhielt sie zahlreiche Auszeichnungen und veröffentlichte über 65 wissenschaftliche Artikel.