Basierend auf der Arbeit von Vaughan Cruickshank, Casey Mainsbridge und F. Bockrath
Sport ist mehr als körperliche Aktivität – er formt Charaktereigenschaften und fördert moralische Wertvorstellungen. Neue Forschungsergebnisse von F. Bockrath an der Humboldt-Universität Berlin und von anderen Experten belegen, dass die Teilnahme am Sport nicht nur physische Fitness, sondern auch wichtige bürgerliche Werte und Ethik fördert. Dieser Artikel beleuchtet, wie der Sport Fairness und Wertedifferenzierung im Kontext von Wettkampf und gesellschaftlichen Herausforderungen fördert.
Die Verbindung zwischen Sport und bürgerlichen Werten
Sport bietet eine einzigartige Plattform, um moralische Werte wie Fair Play, Teamarbeit und Toleranz zu vermitteln. Die strukturellen Aspekte der Fairness im Wettkampfsport stehen im Mittelpunkt der Forschung. Hierbei tritt das Spannungsverhältnis zwischen formalen Gleichheitsprinzipien und dem Streben nach Überbietung zutage. Diese Spannung ist charakteristisch für den Wettkampfsport, der auf Proportionalität und Äquivalenz basiert, jedoch Schwierigkeiten hat, Bedarfskriterien gerecht zu werden.
Die besondere Struktur des Wettkampfsports steht nicht notwendigerweise im Einklang mit universellen moralischen Vorstellungen. Dennoch zeigen Forschungsergebnisse, dass individuelle Athleten trotz des „agonalen Prinzips“ in der Lage sind, bedarfsgerechtes Verhalten zu zeigen. Dies verdeutlicht die Komplexität ethischer Überlegungen im Kontext des Sports und betont die Möglichkeit, individuell moralische Entscheidungen zu treffen.
Wertedifferenzierung und Charakterbildung im Sport
Der Sport bietet Jugendlichen Möglichkeiten zur Wertedifferenzierung und Charakterbildung. Jugendliche, die in Wettkampfsportarten aktiv sind, zeigen geringfügige Veränderungen ihrer subjektiven Wertvorstellungen in Abhängigkeit von der Intensität ihrer Freizeitbeschäftigung. Dennoch lässt sich aus den Ergebnissen nicht ableiten, dass das Engagement im Wettkampfsport zu einem regressiven Einfluss auf das Wertebewusstsein führt. Vielmehr zeigen die Jugendlichen die Fähigkeit, verschiedene Wertmaßstäbe je nach Situation angemessen einzuschätzen.
Die Forschung unterstreicht, dass die Einübung in regelgeleitetes Handeln im Sport zur moralischen Entwicklung beiträgt und Jugendlichen ermöglicht, ihre moralischen Kompetenzen zu erweitern. Die Wertedifferenzierung im Wettkampfsport kann pädagogisch genutzt werden, um Jugendlichen die Bedeutung von Wertentscheidungen in verschiedenen Situationen näherzubringen.
Sport als Plattform für Wertebildung und Charakterentwicklung
Insgesamt zeigen die Ergebnisse von F. Bockrath und anderen Experten, dass der Sport eine wertvolle Plattform für die Entwicklung von Fairness, Wertedifferenzierung und moralischem Denken bei Jugendlichen bietet. Dies gewinnt in einer Zeit, in der Ethik und Moral eine zunehmend wichtige Rolle spielen, an Bedeutung für die Bildung der kommenden Generation. Der Sport fördert nicht nur körperliche Gesundheit, sondern auch die Bildung von bürgerlichen Werten und Charaktereigenschaften, die für das individuelle Wohl und das Wohl der Gesellschaft von großer Bedeutung sind.
Quellen: https://theparentswebsite.com.au/fair-play-how-sport-helps-kids-become-good-citizens/
https://www2.hu-berlin.de/sportphilosophie/SP/wp-content/uploads/2014/09/fairness_erziehung.pdf