Eine aktuelle Studie offenbart einen bemerkenswerten Ansatz zur Förderung der Blutspendenbereitschaft: Die Benachrichtigung von Blutspenderinnen und Spendern per SMS über den Einsatz ihrer Blutspende. In Deutschland, wo täglich etwa 14.000 Blutspenden für medizinische Notfälle und Behandlungen erforderlich sind, stellt sich die Frage, wie man die Menschen zum Blutspenden animieren kann. Diese Studie, durchgeführt von einem internationalen Team der Universität Hamburg, der RU Groningen und der Penn State University, in Kooperation mit dem Blutspendedienst Nord-Ost des Deutschen Roten Kreuzes und dem Österreichischen Roten Kreuz, liefert eine Antwort.
Feedback-SMS steigern die Spendenbereitschaft
Die Ergebnisse zeigen, dass solche Feedback-SMS die Spendenbereitschaft signifikant steigern. So erhöht sich die Anzahl der Spenden um zehn Prozent jährlich und die Wahrscheinlichkeit, dass inaktive Spenderinnen und Spender wieder aktiv werden, um zwölf Prozent. In Österreich und anderen Ländern wird diese Methode bereits angewandt. Spenderinnen und Spender erhalten dort Nachrichten wie: „Danke für Ihre Blutspende! Sie wurde heute an eine*n Patient*in (Universitätsklinikum AKH Wien) geliefert.“ Zusätzlich wird über die nächstmögliche Spende informiert.
Dr. Besarta Veseli von der Universität Hamburg hebt die Bedeutung dieser Methode hervor, die für einen mittelgroßen Blutspendedienst über 10.000 zusätzliche Spenden pro Jahr bedeuten kann. Wolfgang Rüstig, vom DRK-Blutspendedienst Baden-Württemberg-Hessen, betont das Potenzial dieser Methode zur Reaktivierung inaktiver Spenderinnen und Spender.
Prof. Dr. Michel Clement, Co-Leiter der DRK-Forschungskooperation zum Blutspendemanagement, unterstreicht die Wichtigkeit der Kommunikation über den Einsatz der Spenden. Sie signalisiert den Spenderinnen und Spendern, dass ihr Beitrag wertgeschätzt wird und trägt somit zur Steigerung des Blutaufkommens bei. Die Studie zeigt eindrucksvoll, wie die Nutzung verfügbarer Daten aus der Spendenhistorie zur Verbesserung der Spenderbeziehungen und -bindung beitragen kann.
Quelle: https://www.uni-hamburg.de/newsroom/presse/2023/pm76.html
besarta.veseli@uni-hamburg.de (Dr. Besarta Veseli)