Die Fitnesstracker-App von Fitbit sieht sich rechtlichen Auseinandersetzungen gegenüber, da Datenschutzaktivisten behaupten, dass das Unternehmen gegen europäische Datenschutzvorschriften verstößt. Die Organisation „None Of Your Business“ (Noyb), die von dem renommierten Aktivisten Max Schrems ins Leben gerufen wurde, hat Klage gegen Fitbit erhoben.
Der Vorwurf lautet, dass der Anbieter von Fitnesstrackern die Nutzer dazu zwingt, der Übertragung ihrer Daten in Länder außerhalb der EU zuzustimmen, ohne eine Möglichkeit zum späteren Widerruf dieser Zustimmung anzubieten. Eine Rücknahme der Zustimmung sei nur durch die Löschung des Nutzerkontos möglich, was jedoch den Verlust sämtlicher aufgezeichneter Trainingsdaten und Gesundheitsinformationen bedeuten würde.
Fitbit, eine Tochtergesellschaft des Internetriesen Google, vertreibt Armbänder und Uhren, die nicht nur die Aktivitäten der Nutzer erfassen, sondern auch bestimmte Körperfunktionen wie Herzfrequenz und Schlafzyklen überwachen können. Ein Anwalt von Noyb, Bernardo Armentano, hob hervor, dass es angesichts der Tatsache, dass das Unternehmen äußerst sensible Gesundheitsdaten sammelt, erstaunlich sei, dass keine ausreichenden Bemühungen unternommen wurden, die Verwendung dieser Daten gemäß den gesetzlichen Vorschriften transparent zu gestalten.
Die Konsequenzen für Fitbit könnten erheblich sein, da bei Verstößen gegen die europäischen Datenschutzrichtlinien Geldstrafen in Höhe von bis zu vier Prozent des jährlichen weltweiten Firmenumsatzes verhängt werden können. Im vergangenen Jahr erwirtschaftete die Muttergesellschaft Google, bekannt als Alphabet, beeindruckende Erlöse in Höhe von 280 Milliarden US-Dollar.
Die Klage wurde von Noyb eingereicht, einer Organisation mit Sitz in Wien, die bereits in der Vergangenheit mehrere Technologieunternehmen aufgrund von Datenschutzverletzungen vor Gericht gebracht hat und dabei teilweise beträchtliche Strafen erzielen konnte.
Es bleibt abzuwarten, wie dieser Fall weitergeht und ob die Vorwürfe gegen Fitbit substantiiert werden können. Datenschutz und die ordnungsgemäße Verwendung von persönlichen Daten sind in der heutigen digitalen Welt zu wichtigen Anliegen geworden, die das Interesse von Aktivisten, Unternehmen und Regulierungsbehörden gleichermaßen auf sich ziehen. Die Ergebnisse dieses Rechtsstreits könnten daher Auswirkungen auf die zukünftige Gestaltung der Datenschutzrichtlinien und -praktiken haben.
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