Störungen im Schlaf können weitreichende Folgen für die Gesundheit haben, unter anderem die Entwicklung von Bluthochdruck begünstigen, wie Experten betonen. Prof. Dr. med. Bernd Sanner, ein führender Spezialist auf den Gebieten Innere Medizin, Pneumologie, Kardiologie und Somnologie am Agaplesion Bethesda Krankenhaus Wuppertal, hebt hervor, dass ein gestörter Schlaf als signifikanter Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erkannt und kürzlich in die europäischen Hypertonie-Leitlinien aufgenommen wurde. Die Forschung zeigt, dass Menschen mit Schlafproblemen ein deutlich erhöhtes Risiko für Bluthochdruckerkrankungen aufweisen. Sanner empfiehlt daher regelmäßige Blutdruckkontrollen, besonders für diejenigen mit Schlafstörungen, um frühzeitig handeln zu können.
Risiko reduzieren
Neben der Erhöhung des Blutdruckrisikos beeinträchtigen Schlafstörungen die allgemeine Lebensqualität, führen zu emotionalen Stresszuständen und können sowohl durch psychische als auch durch physische Faktoren wie Schnarchen, Schlafapnoe oder auch durch äußere Einflüsse wie Lärm verursacht werden. Insbesondere schlafbezogene Atemstörungen, wie die Schlafapnoe, zeigen eine Wechselbeziehung zu Bluthochdruck, wobei eine unbehandelte Schlafapnoe den nächtlichen Blutdruck dauerhaft in die Höhe treiben kann.
Die Experten betonen, dass ein gesunder Schlaf nicht nur für die Regeneration des Körpers, sondern auch für die Regulation des Blutdrucks essentiell ist. Um Schlafprobleme zu minimieren, wird zu einer gesunden Schlafhygiene, zu Entspannungsübungen und gegebenenfalls zu einer ärztlichen Abklärung geraten. Insbesondere wird von der Verwendung von Schlafmitteln abgeraten, da diese zu Abhängigkeiten führen können. Stattdessen sollten Betroffene versuchen, durch Gewichtsabnahme, Veränderung der Schlafposition oder durch den Einsatz von CPAP-Masken bei schwerer Schlafapnoe, ihre Schlafqualität und damit auch ihren Blutdruck positiv zu beeinflussen.
Mit diesen Empfehlungen und einem gesteigerten Bewusstsein für die Zusammenhänge zwischen Schlaf und Blutdruck hoffen die Fachleute, das Risiko für Bluthochdruckerkrankungen in der Bevölkerung zu reduzieren.
Foto: Prof. Dr. med. Bernd Sanner
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