Dr. Elif Inan-Eroglu gewinnt den Wettbewerb “Paper of the Year 2022” des British Journal of Nutrition

Dass weder Alkohol noch starkes Übergewicht gesundheitliche Vorteile bringen, leuchtet auch ohne medizinische Kenntnisse ein. Doch wie wirken sich Übergewicht und Alkohol tatsächlich auf mit diesen beiden Faktoren in Zusammenhang gebrachte Krebserkrankungen aus?
Dr. Elif Inan-Eroglu vom Deutschen Institut für Ernährungsforschung Potsdam-Rehbrücke (DIfE) ist der Frage nachgegangen und hat die Antworten in ihrem Artikel „Joint association of alcohol consumption and adiposity with alcohol and obesity-related cancer in a population sample of 399,575 UK adults“ zusammengefasst. Das Ergebnis war so überzeugend, dass sie damit jetzt den „Paper of the Year 2022″ des renommierten British Journal of Nutrition gewann.

Hohe Auszeichnung

Zwischen 400 und 500 wissenschaftliche Artikel erscheinen im Jahr im BJN, davon werden die 10 besten ausgewählt und schließlich durch eine Fachjury beurteilt. Hier zu gewinnen, ist eine hohe Auszeichnung. Das empfindet auch die Autorin, die gemeinsam mit einem Team von der Universität Sydney an der Publikation gearbeitet hat, so.
 „Der Gewinn des British Journal of Nutrition ‘Paper of the Year 2022‘ ist eine große Ehre für mich. Die Auszeichnung würdigt unser laufendes Forschungsprogramm zu den gemeinsamen Auswirkungen von Alkoholkonsum und anderen Lebensstilfaktoren (z. B. Fettleibigkeit) auf das Risiko für nicht übertragbare Krankheiten, insbesondere Krebs“, sagt die junge Wissenschaftlerin. „Wir hoffen, dass unsere Arbeit das Bewusstsein für die potenziellen Risiken im Zusammenhang mit Alkohol und Fettleibigkeit schärfen und dazu beitragen wird, die Krebsbelastung in der Gesellschaft zu verringern.“

Sommerkonferenz der Nutrition Society
Dotiert war der Preis mit 1000 britischen Pfund (etwa 1200 Euro), doch die Freude über die positive Resonanz bei der diesjährigen Sommerkonferenz der Nutrition Society, die vom 3. bis 6. Juli 2023 in Liverpool stattfand, lässt alles andere verblassen: „Die Preisverleihung war ein wirklich denkwürdiges Erlebnis. Es war ungemein befriedigend zu sehen, wie unsere Forschung von geschätzten Kollegen in der Ernährungsgemeinschaft anerkannt und gefeiert wurde“, resümiert Inan-Eroglu. „Ich fühle mich sehr geehrt und bin motiviert, die wissenschaftlichen Erkenntnisse auf diesem Gebiet weiter voranzutreiben.“

Kombination von Adipositas und Alkohol steigert Krebsrisiko

Bei aller Freude sollte eine unangenehme Botschaft nicht unerwähnt bleiben. Die Ergebnisse der Studie, zu denen das Team um Dr. Elif Inan-Eroglu gekommen ist. Diese sprechen eine deutliche Sprache. Stark adipöse, Alkohol konsumierende Menschen haben im Vergleich zu schlanken Personen, die keinen Alkohol konsumieren, selbst dann ein um bis zu 53 Prozent erhöhtes Krebsrisiko, wenn der Alkoholkonsum innerhalb der britischen Richtwerte liegt. Übersteigt der Alkoholkonsum den oberen Richtwert, stieg das Krebsrisiko bei den beobachteten Personen mit dem höchsten Körperfettanteil sogar auf 61 Prozent.

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