Der Weg zur Klimaneutralität

Der Weg zur Klimaneutralität – Einblicke in das traditionelle Mittelstandsunternehmen aus der Südwestpfalz

Mit der Änderung des Klimaschutzgesetzes und Blick auf das europäische Klimaziel hat die Bundesregierung im vergangenen Jahr die Klimaschutzvorgaben verschärft: Deutschland soll bis 2045 klimaneutral werden [1].

Sämtliche Sektoren aus der Industrie stehen mitten im Geschehen der Energiewende und müssen sich einer der größten Herausforderungen der Menschheit stellen. Auch die Fitness- und Gesundheitsbranche bleibt von diesem Wandel nicht unbetroffen.

Das Traditionsunternehmen ERGOFIT®, welches noch in diesem Jahr das 75-jährige Jubiläum feierte, sieht sich in der Verantwortung als Vorreiter zu agieren und stellt sich der großen Aufgabe mit Ausblick auf eine nachhaltige Zukunft in der deutschen Fitness- und Gesundheitsindustrie.

Das Mittelstandsunternehmen aus Pirmasens ist eines der wenigen Unternehmen, welches mit ihrer Produktion auf über 9000 m² noch vollständig in Deutschland produziert. Die lokale Produktion und der Erhalt von Arbeitsplätzen in der Region ist für das Unternehmen schon seit 1947 fundamentaler Bestandteil. Alles aus einer Hand mit dem höchsten Anspruch auf Qualität und Präzision.

Seit 2020 ist das Unternehmen durch die Kompensation mit Klimaschutzzertifikaten klimaneutral.

Neben der Kompensation möchte ERGOFIT® nun mehr: Die Reduktion und Vermeidung von CO²-Emissionen soll durch zusätzliche Maßnahmen umgesetzt werden. Welchen Weg ERGOFIT® hierfür geht und welche Umstellungen hierfür nötig sind zeigt uns das Mittelstandsunternehmen anhand ihrer Strategie, Reduktionsmaßnahmen und darauffolgenden Handlungsoptionen.

Der Leitfaden Klimaneutralität im Mittelstand [2] des Expertenkreises Nachhaltigkeit vom Bundesverband mittelständische Wirtschaft bietet hierfür den optimalen Überblick zur Umsetzung. Die wichtigsten Schritte, die ein Unternehmen zur Umsetzung benötigt, sind:

  1. Emissionen erfassen und analysieren
  2. Emissionen vermeiden und reduzieren
  3. Nicht vermeidbare Emissionen kompensieren

Emissionen erfassen und analysieren


Gemeinsam mit Fokus Zukunft®, einer externen Nachhaltigkeitsberatungsgesellschaft, erfasst ERGOFIT® in regelmäßigen Abständen die erzeugten Treibhausemissionen Ihres Unternehmens und der Produkte. Dieser CO²-Fußabdruck wird in drei verschiedene Bereiche (Scopes) unterteilt und die entstehenden Emissionen ermittelt.

Scope 1: Direkte Treibhausgasemissionen innerhalb des Unternehmens
Hierzu zählen vor allem Emissionen aus der stationären Verbrennung zur Wärme- und Stromerzeugung, Klima- und Kälteanlagen und unternehmenseigenen Fuhrpark.

Scope 2: Indirekte Emissionen aus dem Bezug von Energie
Hierunter fallen die Realwerte von eingekaufter, also von bezogenen Endenergien für unternehmenseigene Anlagen.

Scope 3: Sonstige indirekte Emissionen in der vor- und nachgelagerten Wertschöpfungskette
Diese Emissionsmengen berücksichtigen, die durch das Unternehmen verursacht werden, aber in einer anderen Organisation entstanden sind. Beispiele sind: Eingekaufte Güter, Maschinen, Geschäftsreisen, Hotelübernachtungen, Arbeitswege der Mitarbeiter, Wasser/ Abwasser, Abfallaufkommen im Unternehmen, Verbrauchsmaterialien Büro und Produktion, Service und Dienstleistungen, Transporte durch externe Unternehmen, Vorprodukte. Diese werden durch Realwerte und Schätzwerte ermittelt.

Überblick der Treibhausgasbilanz von ERGOFIT®


In der letzten Bemessung hat ERGOFIT® 1483 Tonnen CO2e emittiert. Davon wurden 521,52 Tonnen CO2e durch die Firma produziert. Das sind ca 5,22 Tonnen CO2e pro Mitarbeiter.
Der Großteil der Emissionen entsteht jedoch durch die Emissionskategorien Vorprodukte und Stromverbrauch: Der Stromverbrauch macht ca. 10% der Gesamtemissionen aus, die Vorprodukte mit 948,5 Tonnen CO2e 64%.

Vermeiden und Reduzieren
Nach Erfassung der CO²-Bilanz gilt es vor allem eine Strategie mit Handlungsoptionen und notwendigen Maßnahmen zu entwickeln. ERGOFIT® hat in den vergangenen Jahren einige interne Projekte ins Rollen gebracht und plant weitere Maßnahmen, um Schritt für Schritt den Großteil der Emissionen zu reduzieren.
Hierzu gehören Projekte wie beispielsweise:

• Photovoltaikanlagen auf 6000m² der Produktionshallen seit 2008
• Metall statt Plastik mit der neuen VECTOR Kraftgeräteserie seit 2019
• Eigenes Bienenvolk mit offiziellem Partner beefuture seit 2020
• Verzicht auf schädliche Stoffe mit umweltfreundlicher Entsorgung
• Umstieg auf Hybrid- und Elektrofahrzeuge mit E-Ladestationen ab Q4 2022
• Vollständiger Bezug von 100% sauberen Ökostrom ab 2023
• ERGOFIT Refurbished – Aus Alt mach Neu mit generalüberholten Trainingsgeräten zur nachhaltigen Unterstützung von Entwicklungsmärkten ab 2023

Des Weiteren bezieht das Unternehmen den Leitgedanken der Nachhaltigkeit intensiver in die Produktentwicklung durch die passende Materialwahl, nachhaltige Herstellungsprozesse und die Nachvollziehbarkeit in der Wertschöpfungskette der Lieferanten mit wichtigen Nachhaltigkeitskriterien. Mittels eines Energieaudits möchte ERGOFIT® auch zukünftig Ihre Maßnahmen zur Klimaneutralität verstärken.

Nicht vermeidbare Emissionen kompensieren


„Mit unserer hohen Fertigungstiefe und unserem regionalen Bezug von Zuliefern mit kurzen Lieferwegen können wir uns die Mehrkosten zur Kompensation durch Klimazertifikate leisten. Dies ist jedoch erst der Anfang und ist für den Beitrag zur Energiewende noch weiter ausbaufähig. Die vermeidbaren Emissionen sollen in der Zukunft, soweit es für uns als mittelständisches Unternehmen möglich ist, mit neuen Technologien in der Fertigung und intelligenten Maßnahmen in unseren Prozessen reduziert werden. Die Fördermittel für Nachhaltigkeitsprojekte spielen hier in der Geschwindigkeit zur Umsetzung eine essentielle Rolle.“ Prof. Dr. Holger Krakowski-Roosen, CEO.

Durch den Erwerb von Klimazertifikaten zur Unterstützung von Nachhaltigkeitsprojekten ist ERGOFIT® als Unternehmen eines der ersten in unserer Branche, dass seine Emissionen nach dem „Clean-Development-Mechanism“ freiwillig kompensiert.

Folgende Herzens-Projekte hat ERGOFIT® mit dem Zukauf zur Kompensation mit Klimaschutzzertifikaten im Jahr 2022 unterstützt: „GS Kochofen Tansania”, „GS Kochofen Kenia“, „GS Kochofen Nigeria“ und „UN CER Windenergie Indien“.

Mit ihrer neuen Kampagne möchte das Unternehmen auf den Wandel und die bevorstehende Herausforderung in der Fitness- und Gesundheitsbranche aufmerksam machen und dies als Impuls mitgeben.

Bereits zur FIBO gewann ERGOFIT® mit ihrem innovativen Rudergerät SILENT ROW die INNOVATION & TREND Award in der Kategorie Ökologie & Nachhaltigkeit.
Bei ihren eigenen Inhouse-Events in Pirmasens schafft ERGOFIT® Einblicke in Ihre Manufaktur und ihre Zukunftsprojekte für den Gesundheitsmarkt.


Bei Interesse und Anmeldung können Sie direkt in Kontakt treten unter:
info@ergo-fit.de oder 06331-24610


Bildmaterial: ERGOFIT, Annika Bocks

Quellen:
[1] Änderung des Klimaschutzgesetz 31.August 2021
[2]https://www.bvmw.de/fileadmin/03-Themen/Nachhaltigkeit/Expertenkreis_Nachhaltigkeit/Leitfaeden/20210706_Klimaneutralitaet.pdf


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