Das in Großbritannien landesweit durchgeführte Programm zur Diabetesprävention zeigt nach einer neuen Studie eindeutige Erfolge. Das NHS Diabetes Prevention Programme, das weltweit größte seiner Art, unterstützt Menschen im ganzen Land dabei, Gewicht zu verlieren und ihren Blutzuckerspiegel zu kontrollieren. Diese Erfolge könnten weltweit von Bedeutung sein, um der Diabetes-Epidemie entgegenzuwirken.
Lebensstilberatung zur Verbesserung der Gesundheit
Das 2016 gestartete Programm in England richtete sich an Erwachsene mit hohem Diabetesrisiko und bot Beratung zu Lebensstiländerungen wie Gewichtsverlust und Förderung körperlicher Aktivität. Eine internationale Forschergruppe aus dem Vereinigten Königreich, Deutschland, den USA und Südafrika hat nun englische Gesundheitsdaten von über zwei Millionen Patienten analysiert. Die Ergebnisse, die heute in der Zeitschrift Nature veröffentlicht wurden, zeigen deutlich, dass eine Überweisung zu dem Programm zu verbesserten glykämischen Kontrollen, sowie zu Reduzierungen des Body-Mass-Index (BMI), des Gewichts, des HDL-Cholesterins und der Triglyceride führte.
Professor Justine Davies von der Universität Birmingham, Mitautorin der Studie, betont die enormen Vorteile intensiver Lebensstilberatung zur Verbesserung der Gesundheit von Patienten mit Prädiabetes. Sie verweist darauf, dass die positiven Effekte des Programms möglicherweise auch auf andere nicht übertragbare Krankheiten wie Krebs, die zunehmend mit ungesunden Lebensstilgewohnheiten und Umweltfaktoren in Verbindung gebracht werden, übertragbar sind.
Julia Lemp von der Universität Heidelberg, Hauptautorin der Studie, hebt die dringende Notwendigkeit hervor, bevölkerungsbezogene Maßnahmen zur Diabetesprävention umzusetzen, die Früherkennung zu verbessern und kardiovaskuläre Risikofaktoren anzugehen, um Komplikationen zu vermeiden oder zu verzögern. Sie betont, dass Investitionen in strukturierte, intensive Verhaltensänderungsprogramme zur Prävention von Typ-2-Diabetes beitragen und das Risiko von Komplikationen und kardiovaskulären Ereignissen verringern können.
Die Prävalenz von Diabetes und damit verbundene Todesfälle nehmen in den meisten Teilen der Welt zu. Bis 2030 wird erwartet, dass die weltweite Zahl der Erwachsenen mit Diabetes 578 Millionen erreichen wird – 10% der weltweiten Erwachsenenbevölkerung.
Quelle: University of Birmingham