Frauen deutlich stärker von Adipositas und Depression betroffen

Neue Daten der AOK Hessen zeigen, dass die Anzahl der Menschen, die an Adipositas oder Depression leiden, in den letzten Jahren in Hessen stabil geblieben ist. Allerdings sind Frauen in beiden Diagnosekategorien deutlich häufiger betroffen als Männer. Etwa jede zehnte berufstätige Person in Hessen leidet an einer dieser Erkrankungen.

Geschlechtsspezifische Unterschiede in der Diagnose

Die Auswertung des Wissenschaftlichen Instituts der AOK basiert auf hochgerechneten Gesundheitsdaten für das Jahr 2021 und zeigt, dass 12,07 Prozent der Frauen in Hessen an Adipositas leiden, verglichen mit 8,84 Prozent der Männer. Ähnlich verhält es sich bei der Diagnose Depression: 15,93 Prozent der Frauen sind betroffen, im Gegensatz zu 9,45 Prozent der Männer.


Die Daten zeigen auch erhebliche regionale Unterschiede. So liegt der Landkreis Hersfeld-Rotenburg mit einer Adipositas-Rate von 15,2 Prozent an der Spitze, während der Hochtaunuskreis mit 8,32 Prozent deutlich niedriger abschneidet. Bei der Diagnose Depression ist die Stadt Offenbach am stärksten betroffen (16,93 Prozent), während der Main-Taunus-Kreis den niedrigsten Wert aufweist (9,24 Prozent).


Das Robert-Koch-Institut weist darauf hin, dass Geschlechterbilder, die durch Sozialisationsprozesse vermittelt werden, zu Unterschieden in der Wahrnehmung und Äußerung von Symptomen zwischen Männern und Frauen führen können. Dies könnte wiederum zu unterschiedlichen Diagnosen führen und stellt die Frage, ob Depressionen bei Männern mit den derzeitigen diagnostischen Instrumenten möglicherweise untererfasst werden.


Die konstant hohen Zahlen für Adipositas und Depression in Hessen sind besorgniserregend und erfordern eine gezielte gesundheitspolitische Strategie. Besonders alarmierend ist die deutliche Geschlechterdisparität. Dies könnte Anlass für eine Überprüfung der diagnostischen Verfahren und eine Anpassung der Gesundheitsdienste sein, um eine gerechtere Versorgung für alle Geschlechter zu gewährleisten.


Die Daten unterstreichen die Notwendigkeit, sowohl auf Landes- als auch auf Bundesebene, gezielte Maßnahmen zu ergreifen, um die Gesundheit der Bevölkerung zu verbessern und die bestehenden Ungleichheiten zu adressieren.

Quelle: AOK

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