Die Deutschen Meisterschaften der Leichtathletik haben einmal mehr gezeigt, wie unverzichtbar gezieltes Krafttraining für sportlichen Erfolg geworden ist. Ob Sprint, Wurf, Sprung oder Ausdauer, in allen Disziplinen ist heute klar erkennbar, dass athletische Leistungsfähigkeit nicht allein durch Technik und Talent, sondern durch systematisch entwickelte Kraftfähigkeiten entsteht. Was lange Zeit in vielen Sportarten als hinderlich galt, hat sich inzwischen als zentraler Bestandteil eines modernen Trainings etabliert.
Kraft ist der Schlüssel
Früher befürchtete man, dass zu viel Krafttraining die Beweglichkeit einschränkt, die Koordination stört oder gar das Feingefühl ruiniert. Heute belegen Untersuchungen und Praxiserfahrungen das Gegenteil. Richtig dosiertes, funktionelles Krafttraining steigert nicht nur die Leistung, sondern reduziert auch das Verletzungsrisiko und verbessert die langfristige Belastbarkeit des Körpers.
In der Leichtathletik ist das besonders deutlich. Sprinterinnen und Sprinter arbeiten gezielt an ihrer Explosivkraft, um in den entscheidenden Hundertstelsekunden am Start und auf der Zielgeraden Vorteile zu erzielen. Werferinnen und Werfer, etwa im Kugelstoßen oder Diskus, benötigen ausgeprägte Maximalkraft in Kombination mit dynamischer Schnellkraft, um ihre Geräte auf Weite zu bringen. Hoch- und Weitspringer trainieren Sprungkraft, Rumpfstabilität und Anlaufdynamik mit periodisierten Kraftplänen. Selbst im Langstreckenlauf sorgt eine stabile Rumpfmuskulatur für eine effiziente Laufökonomie und geringere Belastung der Gelenke.
Doch nicht nur in der Leichtathletik hat das Krafttraining seinen festen Platz gefunden. Auch in Spielsportarten wie Fußball, Handball oder Basketball ist Athletiktraining längst Standard für mehr Durchsetzungskraft, Schnelligkeit, Reaktionsfähigkeit und Belastungstoleranz. Schwimmer, Ruderer und Kanuten benötigen Kraft für den Wasserwiderstand und die Effizienz ihrer Bewegungen. Selbst technisch geprägte Sportarten wie Tennis oder Badminton profitieren von rotatorischer Kraft, Explosivität und präventiver Gelenkstabilität.
Diese Entwicklung greift auch der Deutsche Fitness- und Aerobic Verband (DFAV) e.V. auf. Um Trainerinnen und Trainern das nötige Fachwissen für modernes Athletiktraining zu vermitteln, erweitert der Verband aktuell sein Ausbildungsangebot. Ein neuer Qualifikationspfad zum Athletiktrainer befindet sich in Arbeit. Dabei stehen neben sportartspezifischem Krafttraining auch funktionelle Diagnostik, Belastungssteuerung und periodisierte Trainingsplanung im Fokus.
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