Muskeltraining und Krebsrisiko

Geahnt haben wir es natürlich immer schon. Doch mittlerweile häufen sich die Belege dafür, dass ein betreutes Training der Muskulatur nicht einen starken Einfluss darauf hat, wie wir altern. Dass man mit einer kräftigen Beinmuskulatur auch mit 80 noch problemlos ohne fremde Hilfe oder lange Pausen auf jedem Treppenabsatz in den fünften Stock kommt, leuchtet auch ohne Hinweise aus der Wissenschaft den meisten Menschen ein. Auch der gezielte Einsatz kräftigender Übungen bei Problemen mit den Gelenken, legt die Bedeutung solcher Maßnahmen nahe.

Deutlich weniger anfällig

Allerdings deutet vieles darauf hin, dass regelmäßiges Muskeltraining gesundheitliche Vorteile bringt, die weit über diese offensichtlichen und allein durch eigene Beobachtung nachvollziehbaren Möglichkeiten hinausreicht. Tatsächlich lassen sich die positiven Effekte des Trainings bis tief in den letzten Winkel des Körpers beobachten. Ein Meilenstein waren die Erkenntnisse, die sich aus einer 2019 veröffentlichten Studie ableiten ließen. Dabei wurde ganz gezielt nach einem Zusammenhang zwischen Muskeltraining und dem Auftreten bestimmter Krebsarten geforscht. Dabei zeigte sich, dass Menschen, die ihre Muskulatur einem regelmäßigen Widerstandstraining ausgesetzt hatten, für einige Krebsarten, z. B. Darmkrebs, deutlich weniger anfällig waren als Menschen, die kein Krafttraining betrieben hatten. Auch bei Prostatakrebs und Mamakarzinomen gab es in den zurückliegenden Jahren ähnliche Ergebnisse.  Diese Beobachtungen konnten bereits bei einem zweimaligen Krafttraining pro Woche gemachen werden. Der Aufwand hält sich also in einem überschaubaren Rahmen. 

Aufrechterhaltung der Glukosehomöostase

Die Ursachen für diese positiven Effekte sind bislang allerdings nicht völlig geklärt. Einiges deutet aber darauf hin, dass ein möglichst hoher Anteil an Muskelmasse am Gesamtkörpergewicht ein wesentlicher Faktor sein könnte. Die hierdurch unterstützte Aufrechterhaltung der Glukosehomöostase könnte das Risiko, an bestimmten Krebsformen zu erkranken, reduzieren.
Doch es gibt noch zahlreiche andere Hinweise, die hoffnungsfroh stimmen. Muskeltraining könnte nicht nur das Krebsrisiko senken, sondern auch bei einer bereits eingetretenen Krebserkrankung das Sterblichkeitsrisiko senken. Auch auf diesem Gebiet ist noch einiges an Forschungsarbeit zu leisten, den die positiven Effekte gehen wohl auf mehrere Faktoren zurück. Vor allem das bessere Appetitverhalten scheint dabei eine Rolle zu spielen. 


Bild: FNG

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Fibo

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